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15 Mrz 2024

Herz über Verstand bei meinem ersten Worship-Einsatz

Mein Verstand sagte mir: Schon mehr als zehn Jahre verspürst du den starken Wunsch, Teil einer Worship-Band zu sein. Wenn es so lange nicht geklappt hat, soll es wohl nicht sein. Mein Herz sagte mir: Gerade weil der Wunsch schon so lange und so stark in dir schlummert, bleib dran! Gott weiss, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist.

Und genau was diesen Zeitpunkt betrifft, hatte ich im Vorfeld des ersten Auftrittes fest zu kämpfen. Ich bin selten bis nie krank und schon gar nicht heiser. Warum genau jetzt, ein paar Tage bevor ich mich zum ersten Mal an das Mikrofon im CLZ trauen will? Kämpft da jemand gegen mein Verlangen, Gott anzubeten und mit den Menschen aus meiner Gemeinde in eine Lobpreiszeit einzutauchen? Ja, das denke ich. Dass dies jemand zu verhindern versuchte. Unter anderem deshalb trotzte ich meinem Verstand und liess das Herz gewinnen.

Mein Verstand sagte mir: Dein Lampenfieber, um auf die Bühne zu stehen, ist viel zu gross. Deine Stimme, um in einer Worship-Band mitzusingen, ist zu wenig “besonders”.
Mein Herz sagte mir: Überwinde die Angst und verlasse deine Komfortzone. Du musst nicht perfekt singen, es ist die Herzenshaltung, welche im Vordergrund steht.

Mein Verstand sagte mir: Du bist stark erkältet und heiser, so kannst du dich doch nicht bei deinem ersten Einsatz ans Mikrofon wagen. Was denken da die Leute von dir?
Mein Herz sagte mir: Bete dafür, dass die Stimme bis zum Schluss durchhält und dass die Leute nicht gekommen sind, um dich zu beurteilen, sondern um Gott anzubeten.

Ich bin eine Perfektionistin, und es fiel mir anfangs nicht leicht, so angeschlagen zu singen. Jedoch durfte ich erleben, dass nach kürzester Zeit eine Ruhe über mich kam und ich spürte, dass es das einzig Richtige war. Nicht meine Leistung steht im Vordergrund, sondern das gemeinsame Anbeten, Loben, Preisen oder auch Klagen vor Gott. Vor unserem barmherzigen und liebenden Gott, der uns annimmt, wie wir sind. Mit all unseren Fehlern, Einschränkungen, Defiziten, Unvollkommenheiten. Ich bin IHM sehr dankbar dafür, dass ich meine Angst und Selbstzweifel zu grossen Teilen ablegen konnte und ER mir in den Tagen vor meinem ersten Worship-Einsatz Menschen zur Seite gestellt hat, die an mich geglaubt und mich ermutigt haben.

Im letzten Lied sangen wir: “Now I’m walking free, I’ve got the victory”. Genau so fühlte es sich für mich an. Wie ein Sieg der Freiheit über meinen Perfektionismus, mein Lampenfieber und mein Leistungsdenken.

4 Kommentare

  • Susanne sagt:

    Liebe Mirj
    So schön, dass dein Herz gesiegt hat. Ich freue mich, dich auf der Bühne zu sehen und zu hören.

  • Michu sagt:

    Ich freue mich für dich, dass du durchgehalten hast, Ängsten begegnet bist und sie überwunden hast und dein grosser Traum Wirklichkeit wurde. Super! Michu

  • Ros sagt:

    Liebe Mirj
    Du bist mir ein Vorbild, gerade auch weil Du Deinen Perfektionismus und Dein Leistungsdenken in Frage stellst und immer wieder reflektierst was Dein Leben ausmachen soll.
    Dein Lobpreis an jenem Sonntag war Herzerwärmend und Deine Stimme warm, dunkel und die anderen Stimmen wunderbar ergänzend. Danke, dass Du uns teilhaben lässt an Deiner besonderen Gabe ❤️

  • Andrea sagt:

    Liebe Mirj
    Das hast du wunderschön geschrieben und beschrieben! Du bist so eine tolle Frau mit einem grossen, lieben Herzen und einer wunderschönen Stimme! Ich bin sooo stolz auf dich, dass du deine Ängste und Zweifel überwunden hast! Du bist super!

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